Mann oder Frau

Heute mal etwas ausführlicher, tiefsinniger, abseits vom Nylonkittel, auch wenn ich beim schreiben dieses Artikels einen anhabe 😉

Ich denke dass jeder Mann der Frauenkleider anzieht sich selbst fragt warum er das tut. Das sind natürlich die typischen Fragen nach der Ursache, aber vor allem auch die Frage ob es ein Zustand oder ein Weg ist. Es ist und bleibt schwierig sich selbst diese Fragen zu beantworten.

Die Ursache kann man noch als unwichtig einsortieren, zumindest wenn man sich wie ich nicht als behandlungsbedürftig einstuft und somit die Ursache nicht für eine Therapie von Bedeutung ist.

Die Frage ob Zustand oder Weg ist besonders dann wichtig wenn man in einer Partnerschaft lebt. Egal ob die Partnerin es vor Beginn der Partnerschaft wusste, es irgendwann erfahren hat oder wie bei mir sogar mehr oder weniger aktiv am „Hobby“ beteiligt ist, sicher wird jede Partnerin sich fragen was da eigentlich passiert und ob sie sich Sorgen machen muss.

Da gibt es zwei Punkte. Zum einen die generelle Frage ob die Partnerin das Hobby akzeptiert, da gibt es sicher eine große Bandbreite. Zum anderen die sicherlich noch wichtigere Frage ob sich der Mann auf dem Weg in eine neue Identität befindet, ein anderes Leben das mit einer normalen Partnerschaft zwischen Mann und Frau vielleicht nicht mehr viel zu tun hat. Merkt man das selbst überhaupt?

Da muss man sicher mal einen Schritt zur Seite treten und aus der Entfernung die eigene Entwicklung anschauen, sich fragen ob sich im Lauf der Zeit etwas ändert, und genau in sich reinhören was man fühlt wenn man Frauenkleider anhat.

Wie sieht das bei mir aus? Nun, eine Entwicklung gibt es schon, aus einer Reisetasche ist ein Kleiderschrank mit 5 Türen und mehreren Unterbettkomoden geworden. Als Manuela stehe ich vor einem vollen Schrank und überlege was ich anziehe, das passiert mir als Mann nur selten. Ich achte mehr auf meine Haut, zupfe mir störende Haare aus oder rasiere mir sorgfältig Arme und Beine. Nun, das mit der Kleidung ist eine Entwicklung, die deute ich aber nicht als Veränderung der Persönlichkeit, sondern eher wie das Füllen eines Briefmarkenalbums, das ist am Anfang des Hobbys auch fast leer, später füllt es Regale. Das Zupfen und Rasieren deute ich eher als Erkenntnis dass Haare die aus Nylonstrümpfen sprießen nun wirklich nicht gut aussehen. Also zusammenfassend, es gibt heute viel mehr Manuela als vor 4 Jahren, aber hauptsächlich in Bezug auf die Ausstattung.

Jetzt die wichtigere Frage, was fühlt Manuela? Hilfreich ist für mich das Stöbern im Internet, was fühlen andere, was sagen die Wissenschaftler? Dazu natürlich die wichtige Frage ob sich irgendetwas im Lauf der Zeit verändert. Egal wie oft ich in mich reinhöre, es bekomme immer wieder das gleiche Antwort, ich mag Manuela, ich liebe ihre Kleidung, ich fühle mich wohl, ich habe Spaß, aber ich bleibe dabei ein Mann. Ich fühle mich nicht als Frau, ich vermisse nichts und möchte somit auch nichts an meiner Identität ändern. Irgendwo fand ich die Begriffe Freizeitfrau und transvestitischer Fetischismus, ich denke das ist die Schublade in die ich reinpasse, also kein Transvestitismus als Ausruck der Geschlechtsidentität.

Ich bin davon überzeugt dass ich nach 4 Jahren sagen kann dass es so ist und sich auch nicht ändern wird. Also Entwarnung für die Partnerschaft, Entwarnung für die Krankenkasse. Manuela wird weiterhin gerne im Haushalt arbeiten, ihre Kleidung verändern, vielleicht wird sie anders mit Makeup umgehen, aber sie wird ein Mann bleiben der mit seiner Geschlechterrolle zufrieden ist, er wird keinen Arzt oder sonstigen Fachmann brauchen der ihm bei der Bewältigung einer Krise hilft.

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Kosmetik

Heute war es mal wieder soweit, mein Schatz hat sich ganz viel Zeit genommen und mich mit einer professionellen Kosmetikbehandlung verwöhnt. Hautreinigung, Augenbrauen zupfen, Gesichtspackung und tolles Makeup. Anschließend noch viele Fotos mit wechselndem Hintergrund, ein wirklich schöner Nachmittag für Manuela. Danke!

Ich lag auch schon mal als Mann auf der Kosmetikliege, aber irgendwie ist es anders wenn man vorher am Kleiderschrank steht und sich Rock und Bluse aussucht. Ich mache ja sehr viele Fotos von mir, aber meistens ungeschminkt, wenn es mir nur um die Kleidung geht. Aber so ist es natürlich etwas ganz Besonderes.

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Küchenschürze

Wer gern weiße Blusen trägt kennt der kennt das Problem, weiß hat eine magnetische Wirkung, mit dunklen Sachen kann man 10 Liter Spaghettisauce essen ohne das was passiert, bei weißen Blusen hat man einen Fleck bevor man das Besteck in die Hand nimmt. Als wir vor ein paar Jahren zum traditionellen Flusskrebsessen bei Ikea waren fielen und diese bunten Schürzen in die Hände, 100% extrem rascheliges Polyester und wirklich praktisch für die Küche. Unabhängig vom Fetisch binde ich mir die rasch um wenn ich gute Sachen anhabe und Soße auf den Teller kommt, auch als Mann.

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